(„Théo & Hugo dans le même bateau“ directed by Olivier Ducastel and Jacques Martineau, 2015)

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„Théo & Hugo“ läuft ab 20. Oktober im Kino

Als Théo (Geoffrey Couët) spät nachts in einem Pariser Sexclub für Schwule Hugo (François Nambot) entdeckt, steht für ihn fest: Den muss er haben! Dieser ist dem Ganzen auch nicht abgeneigt, es dauert nicht lange, bis die beiden ihre bisherigen Intimpartner fallenlassen und nur Augen und Hände für sich haben. Aber selbst später, als die zwei durch die Straßen der Stadt streifen, ist die Anziehungskraft ungebrochen. Bis zu jenem Moment, als klar wird, dass Théo kein Kondom benutzt hat und Hugo HIV hat. Geschockt müssen die beiden erst einmal lernen, wie sie mit der Situation umgehen. Und mit den Gefühlen für den anderen.

Wüsste man es nicht besser, man könnte hier anfangs meinen, versehentlich auf einem Schwulenporno-Portal gelandet zu sein. Nicht nur, dass Sie Sexszene ausgesprochen explizit ist, selbst vor Analverkehr und steifen Penissen nicht Halt macht, sie ist wohl auch eine der längsten, die man je in einem „normalen“ Film hat sehen dürfen. Knapp zwanzig Minuten dauert es, bis wir in Théo & Hugo die Protagonisten das erste Mal angezogen sehen und sie auch Worte miteinander wechseln – von einem zwischenzeitlichen „fester, fester“ einmal abgesehen.

Das mag man als Provokation empfinden, fast ein Viertel eines Filmes nur mit Sex zu füllen, bevor die eigentliche Geschichte beginnt. Ganz stimmen würde es aber nicht. Denn tatsächlich beginnt eben die Geschichte der beiden damit, mit verstohlenen Blicken, mit Lust und Leidenschaft. Es hat sogar ein bisschen was Komisches an sich, wie Théo sich nach und nach durch den Raum des Clubs vögelt bei dem Versuch, Hugo näherzukommen. Nein, eine herkömmliche Romanze ist das nicht, was das Regie- und Drehbuchduo Olivier Ducastel und Jacques Martineau bei ihrem neuesten Werk da zeigt. Zumindest nicht herkömmlich gemessen an dem, was Filmemacher sonst für Romanzen halten. Anstatt den Sex als Höhepunkt zu benutzen, auf den das Werben immer nach einiger Zeit zuläuft, steht er hier am Anfang. Das eigentliche Kennenlernen, das kommt erst danach.

Es ist aber nicht nur die Umkehrung der üblichen Abläufe, welche den Gewinner des Publikumspreises des LGBT-Awards Teddy auszeichnet, sondern auch der Rahmen der Geschichte. Um 4.27 beginnt diese, um 5.59 findet sie ihr vorläufiges Ende. Alles was in Théo & Hugo geschieht, wird daher in Echtzeit erzählt. Da sich vieles dabei auch um das nächtliche Paris dreht, durch das die beiden ziellos streifen, liegt der Vergleich zum deutschen Kollegen Victoria nahe – auch wenn der Berlin-Trip durch seine fehlenden Schnitte noch einmal kunstvoller und hypnotischer war. Inhaltlich trennen die beiden Filme ohnehin Welten. Anders als bei Victoria, der das Zufallstreffen später in die Thrillerrichtung verschob, handelt Théo & Hugo von dem nicht minder riskanten Thema Liebe. Den ganzen Film über schwanken die beiden jungen Männer dann auch hin und her, zwischen Euphorie und überschwänglichen Liebesbekundungen, aber eben auch Unsicherheit. Der Frage, wie weit man sich dem anderen öffnen sollte.

Das hat einige sehr schöne Momente zur Folge, in denen die zwei um sich werben, sich vorsichtig abtasten, vorwärtsgehen und dann doch wieder zurückziehen. Aber auch Momenten, die es einem als Zuschauer schwermachen. Denn nicht immer sind diese Stimmungsschwankungen nachzuvollziehen, da wird mitten in Bruchteilen einer Sekunde von einem Extrem ins andere gewechselt, ohne dass man genau wüsste warum. Und auch bei den Dialogen finden sich immer wieder Passagen, die – bei allem Respekt für das unbeholfene Element beim Kennenlernen – etwas zu willkürlich sind. So als würden die konkreten Sätze nichts mit deren Inhalt zu tun haben. Das ist dann auch sehr bedauerlich, da Théo & Hugo viele interessante und mutige Ansätze hat, die aber eben zu oft unglücklich enden. Doch trotz dieser gelegentlichen Unnatürlichkeit und der etwas konstruierten Situationen, es ist recht spannend, was die Franzosen da auf die Leinwände brachten. Ein Beitrag des Queer Cinema, der auch jenseits der Zielgruppe einiges zu zeigen und zu erzählen hat.



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Erst Sex, dann Kennenlernen – es ist diese Umkehrung der üblichen Reihenfolge, die zusammen mit den erstaunlich expliziten ersten 20 Minuten „Théo & Hugo“ so anders machen. Auch abseits der Provokation finden sich viele interessante Elemente und schöne Szenen, welche durch andere ziemlich konstruierte Momente und Dialoge jedoch an Kraft verlieren.
6
von 10

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